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71°10´21“

Autorenbild: WeltenbummlerWeltenbummler

…da haben wir sie endlich erreicht! Die lang ersehnten GPS-Koordinaten des nördlichen Punktes, des europäischen Festlandes, dem Nordkap. Über 2800 km von zu Hause entfernt, nur in Spanien (in Tarifa) waren wir ein paar kleine Kilometer weiter weg. Endlich haben wir ein weiteres großes Etappenziel auf unserer Reise geschafft und sind super stolz auf unseren Bulli, dass er den langen Weg in den arktischen Norden so einwandfrei gemeistert hat. Die letzten Kilometer bis nach ganz oben waren nochmal wunderschön. Die einzigartige Fjordlandschaft Norwegens begleitete uns und die schneebedeckten Berggipfel funkelten in der Sonne. Wie immer war die Fahrt pures Vergnügen und die vorbeiziehende Landschaft brachte uns zum Staunen. Nach einem Besuch in der nördlichsten Stadt Europas, Tromsø, ging es die restlichen Kilometer immer weiter in die Einsamkeit des hohen Nordens. Immerhin noch über 500 km mussten wir zurücklegen, bis es nicht mehr weiterging. Nach dem Nordkap kommt nur noch der Nordpol und das große weite Eismeer. Ein sehr besonderes Gefühl, einmal soweit der Arktis Nahe gekommen zu sein. Die letzten 100 km zum Kap führt nur eine Straße durch die bizarre, einsame und weite Finnmark. Weit und breit gibt es keinen Baum oder Strauch mehr, die Landschaft besteht nur aus Hügeln, Bergen und kahlen Steinboden, als sei man oben auf einem Berggipfel, oberhalb der Baumgrenze. Wir hatten sonniges Wetter mit blauem Himmel bei unserem Besuch. So konnten wir den Blick weit über die Ebenen schweifen lassen und konnten dabei die Dimensionen und Entfernungen durch die fehlenden Bäume oder Anhaltspunkte garnicht richtig erfassen. Lediglich die Rentierherden streiften unbeirrt durch die Natur und hoch oben am Himmel drehte der Adler seine Kreise. Hier traf definitiv der Spruch „ der Weg ist das Ziel“ zu, denn das Nordkap an sich, war eher unspektakulär und wird nicht umsonst als „nördlichste Touristenfalle“ betitelt. Pro Person kostet der Eintritt zu Öffnungszeiten über 25 Euro, nur um ein Foto vom berühmten schwarzen Erdball am Ende der Welt zu machen und sein Fahrzeug zu parken. Das war uns definitiv zu viel. Also warteten wir bis die Besucherhallen schlossen, was dank der Nebensaison schon um 17 Uhr war, und besuchten das berühmte Nordkap bei Sonnenuntergang kostenlos. Wir beschlossen trotz Sturm dort oben die Nacht zu verbringen und ließen uns in den Schlaf schaukeln. Nach kurzer Nacht (die Windböen machten ganz schön Radau), ging es dann nach langer Zeit für uns wieder gen Süden und damit auch langfristig auf die Heimreise. Klar, es liegen noch so einige Kilometer zwischen uns und dem Zuhause, und auch so einige Länder wollen wir noch bereisen, dennoch fühlt es sich ein wenig nach Rückweg an. Aber das ist okay für uns, denn wir sind einfach nur dankbar für das, was wir erreicht haben und erleben durften. Wir sind jetzt über 400 Tage unterwegs und haben dabei über 45 000 Kilometer zurückgelegt. Wir haben unseren Traum erfüllt und freuen uns über jeden weiteren Tag, an welchem wir ihn leben dürfen und das ist ein befriedigendes Gefühl, wobei es okay ist sich auf „zuhause“ gedanklich einzustellen. Aber erstmal verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Norwegen, einem Land welches immer wieder aufs neue verstand, uns von den Socken zu hauen. Wir sind sehr sicher, dass dieser dritte Besuch in diesem Land, bei weitem nicht unserer Letzte war. Das 24. Land auf unsere Reise war ein absolut neues und bisher unbekanntes Land für uns, Finnland. Wir reisten von Norden nach Lappland und sind schlagartig im Herbst angekommen. Soweit das Auge blicken kann, erstrahlt die Umgebung in herbstlich leuchtenden gelben Birkenwäldern. Die stillen tausenden Seen dazu, in welchen sich das bunte Blätterwerk spiegelt, geben ein zauberhaftes Bild ab. Die einsame, weite und wilde Landschaft Lapplands hat uns wieder förmlich erschlagen. Es ist unbegreiflich wie weitreichend die Wälder sind und in welchen Extremen die Menschen hier Leben. Wir sehen am Tag eigentlich mehr Rentiere, als Menschen und staunen immer wieder, wieviele hunderte Kilometer wir einfach nur durch Wald fahren. Dabei Endecken wir wunderschöne Übernachtungsplätze am See, machen Lagerfeuer und lauschen der Stille des Waldes. Hier gibt es wieder Wölfe, Bären, Vielfraße, Füchse und viele mehr und wir streifen mit Wanderschuhen durch die Nationalparks des Landes, in der Hoffnung, einen von ihnen vor die Linse zu bekommen. Auf kleineren Hügeln des Landes wird bei einem Blick in die Ferne noch einmal die unglaubliche Dimension der weiten Landschaft deutlich, wenn man bis zum Horizont in alle Himmelsrichtungen nur bunten Wald sieht. Unglaublich faszinierend und wir lieben diese Wildnis sehr. Gestern haben wir dann einen ganz besonderen Stopp eingelegt. Wir haben den Weihnachtsmann besucht in seinem Dorf auf dem Polarkreis. Dort gab es ein Postamt mit fleißigen Elfen, einen Rentierstall, eine Spielzeugwerkstatt und natürlich viele viele viele Souvenirläden. Trotz touristischer Ausschlachtung fanden wir den Besuch gut und die Umsetzung sehr niedlich gemacht. Ein wenig Weihnachtsvorfreude haben wir auch mitgenommen. Obwohl dafür unsere momentanen Temperaturen schon sehr gut sorgen. Die letzten Tage mussten wir uns mit einstelligen Temperaturen am Tag rumschlagen und nachts hatten wir schon bis -1 Grad. Unsere Standheizung hält tapfer dagegen und sorgt dafür, dass wir nicht erfrieren, dennoch ein klares Zeichen für uns dem Norden weiter den Rücken zu kehren und uns weiter an der russisch-finnischen Grenze gen Süden zu kämpfen.


The one and only „Hard Fact“:

> gesehene T3 Bullis: 342 (davon 12 in Norwegen)



@Tänna

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