Berühmte letzte Worte...
- Weltenbummler
- 18. Nov. 2019
- 3 Min. Lesezeit
So nun ist der Moment, vor welchen wir uns lange gefürchtet haben und welcher doch so unglaublich weit weg war, plötzlich da. Der letzte Tag unserer Reise ist angebrochen und wir kehren morgen heim. Den Rückweg treten wir mit einem weinenden und freudigen Auge an, aber vor allem mit unglaublich viel Stolz. Stolz, dieses wahnsinnige Abenteuer, welches vor 10 Jahren in Australien mit einem Wunschtraum begonnen hat, gemeistert zu haben. Wir schauen auf unvergessliche Stunden, Tage, Wochen, Monate zurück und nehmen tausende Erinnerungen und Erlebnisse mit nach Hause. Wir haben mit Einheimischen selbstgebrannten Schnaps getrunken, wurden vom Bären beim Pipi machen gestört, haben mit Fischschwärmen geschnorchelt, sind hinter Wasserfälle gegangen, haben den Ursprung der Demokratie gefunden, kolossale Bauwerke bestaunt, in heißen natürlichen Spa´s entspannt, beim Wandern durch unzählige Nationalparks geschwitzt, mit dem Kanu viele Kilometer gepaddelt, steinige Gipfel erklungen, eisblaues Gletschereis angefasst, Hundebabys vor dem Tod gerettet, Vulkane beim Rauchen fotografiert, königliche Residenzen bewundert, beim hundertsten Versuch Fisch geangelt, historische Gärten besucht, in türkisem Wasser geplanscht, in Kneipen überteuertes Bier getrunken, Whisky und Whiskey verkostet, uns an weißen karibischen Stränden gesonnt, springende Delfine entdeckt, in eiskalten schottischen Lochs „geduscht“, Orcas mit dem Fernglas bestaunt, von Burgwällen gespäht, unzählige Küstenstreifen erwandert, uns in mittelalterlichen Gassen rumgetrieben, durch Moore gestapft, den heiligen Gral gefunden, kulinarisch fast alles ausprobiert, nach Afrika gewunken, Surfkenntnisse aufgefrischt, den Papst zuhause besucht, wurden heimtückisch von einer Moräne gebissen, und vieles, vieles mehr. Aber all dass wäre nur halb so schön gewesen, hätten wir nicht immer wieder von unseren supergeilen Freunden und unserer liebenswerten Familie Besuch bekommen, um mit diesen zusammen wunderschöne Tage zu verbringen. Diese Zeit hat das Heimweh nicht zu groß werden lassen, sodass wir immer weiter gefahren sind und dafür danken wir euch! Nun können wir behaupten, mehr als die Hälfte Europas gesehen zu haben und dürfen sagen, unseren Kontinent ganz gut kennengelernt zu haben. Genau das war der Ursprung des Ganzen, als wir in Australien feststellen mussten, dass wir unseren eigenen Kontinent eigentlich nicht so richtig kennen. Nun können wir sicher sagen: „Europa ist geil!“. Diese wahnsinnige Vielfalt des Kontinents ist einfach überwältigend. Für uns war es genau die richtige Entscheidung diese Reise zu machen. Der ständige Wechsel der Länder und die damit verbundenen Änderungen in Sprache, Geschichte, Tradition, Währung, Flora, Fauna und Essen, haben die Reise wie im Fug vergehen und es uns nie langweilig werden lassen.
In erster Linie sind wir aber vor allem sehr dankbar, dass wir unseren Traum erfüllen durften und alles so problemlos geklappt hat. Der alte Bulli hat uns treue Dienste geleistet, die Hunde haben ebenso viel Spaß gehabt wie wir, wir sind von Krankheiten und Unfällen verschont geblieben und sind dadurch überglücklich. Dieses Gefühl überwiegt auch, wenn wir nun den Heimweg antreten. Wie heißt es so schön, „alles hat ein Ende“ und wir sind froh, dass unseres so besonders schön ist. Die letzten Tage in unserem Spa Hotel waren Entspannung pur und wir genossen die langen Spaziergänge entlang der Ostsee, schlemmten uns durchs Buffet und chillten in Sauna und Pool. Somit haben wir genug Kraft getankt, für das was kommt und freuen uns unheimlich, Freunde und Familie wiederzusehen. Wir wollen es erstmal ruhig angehen lassen, denn wenn wir eins mitgenommen haben, dann ist es, das Leben nicht so ernst zu sehen und entspannt zu bleiben. Hoffentlich schaffen wir es das auch beizubehalten. Wenn man so lange auf Reise ist, hat man viel Zeit zum nachdenken und sich selbst bzw. sein Leben zu reflektieren. Wir haben ein Stück weit, mehr zu uns selbst gefunden und sind vielleicht auch noch fokussierter auf das, was wir wirklich wollen. Wir wissen jetzt mehr denn je, was uns wichtig ist, für was wir einstehen wollen und wer wir sind. Die Reise war eine unglaubliche Lebenserfahrung für uns und wir bereuen keine Sekunde. Es ist ein unglaubliches Gefühl seine Träume zu leben. Und davon haben wir noch mehr als genug und auch die wollen alle noch umgesetzt werden. Wir sind hoch motiviert, haben den Kopf voller neuer Ideen sowie neue Inspirationen und freuen uns nun auf einen neuen Lebensabschnitt. Damit das Fernweh bei unserem Neustart nicht allzu groß wird, stehen auch schon die ersten Reisen fest. Im Dezember geht es für ein paar Tage nach Wien, um dann im Januar nochmal das andere Ende der Welt zu besuchen. Nach 11 Jahren kehren wir zurück an den Ursprung der Idee „Europareise“ und irgendwie schließt sich dann der Kreis. Wir freuen uns unheimlich diesmal die „Besucher“ zu sein und unsere Freunde bei ihrem „Work&Travel“ ein paar Wochen zu begleiten und ihnen dann das Heimweh etwas zu verkleinern. Wer weiß was uns dann wieder für tolle neue Lebensträume einfallen…
Denn wie heißt es so schön: „Nach der Reise ist vor der nächsten Reise…“
PS (wahres Ende (von Marcus)): „Das war’s noch nicht!“ (Uli Hoeneß)
@Tänna

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