Auf der Suche nach Asterix und Obelix
- Weltenbummler

- 29. Apr. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Um es gleich am Anfang vorweg zu nehmen, das kleine gallische Dorf, in welchem die beiden gelebt haben sollen, haben wir leider nicht gefunden. Dafür konnte uns die Nord-Westküste von Frankreich und speziell die Bretagne, in welcher wir die letzten Tage verbracht haben, mit seinem besonderen Charme mal wieder von sich überzeugen. Viele mittelalterliche Orte, mit alten Steinhäusern, verziert mit bunten Holz-Fensterladen, wunderschön blühenden Blauregen und kleinen Gassen und irgendwie Uhrig wirkend. Viele Großstädte sind hier nicht zu finden, was uns dadurch sehr gut gefallen hat. In dieser Gegend von Frankreich zu reisen macht einfach Spaß. Man steckt nicht im Stau, allgemein wenig Verkehr und viele naturbelassene Küstenabschnitte.
Aber fangen wir vorne an. Nachdem wir uns den Parc Oriental und Angers angesehen haben, hatte unsere wunderschöne mehrtägige Loire-Tour ein Ende und wirklich einen gelungenen Abschluss gefunden. Weiter zog es uns nach Carnac, dem Ort mit der größten Ansammlung von Megalithen in Europa. Auf der einen Seite einfach nur Steine, auf der anderen Seite schon erstaunlich, wie fein säuberlich sie aufgereiht wurden, wobei man bis heute keine Ahnung hat, wie die Menschen diese Kolosse damals dorthin geschafft haben und welchen eigentlichen Zweck sie hatten. Von dort ging es für uns auf die nächstgelegene Halbinsel nach Quiberon. Dort gab es eine spannende Mischung von schönen Stränden und felsigen Buchten, wobei die Stadt selbst schon sehr touristisch war. Daher wollten wir zurück in ruhigere Orte und fuhren die Küste nach Norden. Mit Zwischenstopp in der alten Festungsstadt Concarneau und weiter ins hübsche, typisch bretonische Dorf Locronan. Auf der Halbinsel bei Crozon wurde die Küste dann deutlich rauer und so zog es uns zu einer Küstenwanderung, bei welcher wir die Landschaft voll und ganz genießen konnten. Dort haben wir uns auch die von Sturm und Meer geprägten Caps von Dinan und Pen-Hir angesehen und die erste Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Wir haben herrliche Schlafplätze an der Küste mit atemberaubenden Sonnenuntergängen gefunden und fuhren weiter in den Norden. Hier verschlägt es (zumindest in der Nebensaison) anscheinend nicht mehr allzu viele Touristen her, wodurch wir bei der Besichtigung von Roscoff und Morlaix die Orte fast für uns hatten. Einen Luxus, welchen wir jedes Mal sehr zu schätzen wissen. Langsam und ohne Stress fuhren wir immer weiter durch die Bretagne nach Dinan und schließlich in die bezaubernde Stadt St.Malo, einen Besuch, welchen wir auf jeden Fall nicht bereut haben und jedem, einen Aufenthalt empfehlen können. In Cancale, einem kleinen Fischerdorf, probierte ich mal wieder eine Auster. Mein letzter kulinarischer Ausflug in dieser Richtung war schon einige (ja ich möchte sagen) Jahrzehnte her. Ich liebe Meeresfrüchte, aber was den Hype um Austern angeht, verstehen kann ich ihn nicht. Sowohl die Konsistenz, als auch der Geschmack haben mich nicht von den Socken gehauen. Warum eine ältere Frau auf dem Markt neben uns, 50 EUR für eine kleine Tüte ausgegeben hat, bleibt mir ein Geheimnis. Heute waren wir dann auf der kleinen Inselfestung Mont Saint Michel und sind damit in der Normandie angekommen. Da wir schon häufig gehört haben, dass es dort tagsüber sehr schnell voll wird, haben wir uns früh morgens (7 Uhr) einen Wecker gestellt und uns rechtzeitig auf den Weg gemacht, was sich auf jeden Fall ausgezahlt hat. Als wir um 10.30 Uhr die Anlage wieder verlassen haben, sammelten sich einige Menschenscharen auf dem Vorplatz, mit welchen wir uns nur ungern durch die engen Gassen gequetscht hätten. So aber konnten wir in Ruhe durch die Hauptgasse und auf den Außenmauern umher schlendern und den Blick über das weite Watt schweifen lassen. Zu unserem Besuch war nämlich glücklicherweise gerade Niedrigwasser, sodass die freiliegende Insel ein ganz besonderes Bild abgab. Wir konnten sogar aufs Watt gehen und die dicken Festungsmauern bestaunen, wo sonst viel Wasser ist. Der Besuch hat sich definitiv gelohnt und wir haben unseren sonntäglichen Ausflug sehr genossen. Heute geht es dann nach Reville, wo wir Tänna´s Eltern besuchen wollen, welche dort gerade Urlaub mit ihren Freunden machen. Wir freuen uns schon sehr, die beiden nach über 7 Monaten wiederzusehen und mit allen zusammen die Normandie zu erkunden.
@Marcus






Kommentare