…und da sind wir tatsächlich schon fast 100 Tage unterwegs. Wir können es immer noch nicht richtig glauben, dass wir schon so lange „on the road“ sind. Der Weg hat uns, wie schon im letzten Beitrag geschrieben, nach Skopje geführt, die Hauptstadt von Mazedonien. Hier haben wir einen schön zentralen Parkplatz in in der Nähe der Stadtmitte gefunden, am Stadion des FK Vardar. Von dort aus ging es Richtung Innenstadt und zuerst auf die ehemalige Stadtfestung „Kale“. Hier hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die komplette Stadt und gingen weiter Richtung osmanische Altstadt. Die engen, alten Kopfsteinpflastergassen und ihre kleinen Läden mit türkischem Flair, haben uns sehr gut gefallen und wir waren gespannt auf den Rest der Stadt. Allerdings war der restliche Stadtrundgang für uns sehr gegensätzlich. In Skopje gab es von der Regierung vor einigen Jahren das umstrittene Projekt „Skopje 2014“, in welchem mehrere Millionen Euro in die Sanierung gesteckt wurden. Die Hauptstadt sollte für die „Außenwelt“ spannender gemacht werden. Daher reihten sich etliche verschönerte Prachtbauten, Brunnen und Statuen aneinander. Es wurde versucht ein antikes Flair zu vermitteln, allerdings wirkte der viele Prunk für uns eher subtil. Es war schon interessant, aber irgendwie hatte dadurch alles etwas künstliches und wahrscheinlich hätte das viele Geld, woanders im Land, bessere Zwecke erfüllt. Nichtsdestotrotz hat uns die Stadt gut gefallen und am Abend konnte ich dann noch etwas meine Fussballsehnsucht stillen, indem ich beim Training der Jugendakademie des FK Vardar zugesehen habe. Nach einer ruhigen Nacht zog es uns wieder in die Natur zum wunderschönen Matka Canyon. Eigentlich wollten wir hier eine Kanutour durch die Schlucht machen, allerdings haben die Kanus nicht ganz unseren Vorstellungen entsprochen. Nachdem ich mit Maja das Versuchskaninchen gespielt habe, mussten wir feststellen, dass es ein großes Loch in der Mitte gab und das Kanu mit Wasser vollläuft. Notgedrungen mussten wir den Plan abrechen und den Canyon zu Fuß erkunden. Der Weg war äußerst eng, steinig und teilweise auch in schwindelerregender Höhe. Die Mühe hat sich jedoch gelohnt, wurden wir doch mit atemberaubenden Ausblicken auf die Schlucht belohnt. Eine wunderbare Gelegenheit sich vom Großstadtwahnsinn aus Skopje zu erholen und die wunderbare Landschaft zu genießen. Unser nächstes Ziel waren die „Stone Dolls“. Diese sehr skurrile Steinformation, vulkanischen Ursprungs, hat uns mal wieder gezeigt wie verrückt die Natur doch ist und welche breiten Spektren sie zu bieten hat. Wir werden demnächst wieder ein paar Bilder hochladen, welche das hoffentlich etwas veranschaulichen können. Die Nacht verbrachten wir dort auch direkt auf dem Besucherparkplatz. Wobei Parkplatz vielleicht etwas übertrieben ist. Eher ein breitgefahrener Feldweg, allerdings weit weg vom nächsten Dorf und in völliger Ruhe. Da die Temperaturen weiterhin mild waren, konnten wir hier vor unserem Bus den letzten Abend auf der Balkanroute entspannt ausklingen lassen. Generell können wir sagen, dass uns der gesamte Balkan wahnsinnig gut gefallen hat und wir froh sind, diese Route gewählt zu haben. Wir hatten so viele freundliche Begegnungen mit Einheimischen, durften viele tolle Orte besuchen und grandiose Natur genießen. Jedem der das hier liest, können wir daher nur empfehlen, irgendwann selbst einmal eine Reise dorthin zu unternehmen und sämtliche Vorurteile zuhause zu lassen. Vor 3 Tagen haben wir dann wieder die EU betreten und sind in Bulgarien angekommen. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Zwischenstopp werden, mit dem Besuch der Hauptstadt Sofia, aber es gefällt uns hier schon wieder so gut, dass wir entschieden haben etwas länger zu bleiben.
In Sofia gab es für uns wieder viel zu sehen. Eine der größten orthodoxen Kirchen überhaupt (die Aleksandar-Kathedrale), eine Rotunde aus dem 4. Jhd., die größte Synagoge Europas, alte Moscheen und das Regierungsgebäude inklusive Wachablösung. Sich in der Stadt zurecht zu finden, viel mir dabei trotz Stadtkarte äußerst schwer. Sämtliche Straßenschilder, Wegmarkierungen und Bezeichnungen sind hier (wie auch im Rest des Landes) größtenteils in kyrillisch. Da ich kein russisch in der Schule hatte, muss ich also bei jedem zweiten Schild Tänna fragen, wo wir sind und ob der Weg hier wirklich richtig ist. So langsam kann ich allerdings auch schon die ersten Wörter lesen und so konnten wir alles finden, was wir sehen wollten. Heute ging es dann auf den Hausberg von Sofia, zum Wasserfall von Bojana im Vitosha Gebirge und weiter ins 60 km entfernte Rila- Gebirge, wo morgen die 7-Seen-Wanderung auf uns wartet. Da die Temperaturen hier tagsüber immer noch über 20 Grad liegen und weiterhin die Sonne scheint, haben wir dafür die perfekten Bedingungen und freuen uns auf weitere spannende Tage in Bulgarien.
Kurzer Hard-Fact-Nachtrag zu Mazedonien:
>gesehene T3-Bullis: 2 (damit sind wir insgesamt bei 137)
@Marcus
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