Heimaturlaub
- Weltenbummler

- 10. Aug. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Nachdem wir 2 1/2 Wochen in Deutschland verbracht haben und dabei eine wundervolle Zeit mit unseren Liebsten hatten, sind wir nun seit Anfang des Monats „back on the road“. Der Bulli hat frischen TÜV bekommen und auch sonstige Weh- Wehchen wurden von unserer fachmännischen Bulli Werkstatt Mamero in Hollenstedt behoben. Jetzt schnurrt er wieder wie ein Kätzchen und ist bereit für viele weitere abenteuerliche Kilometer. Die ersten liegen auch bereits hinter uns, denn unsere große Reise, quer durch Europa, ist ja noch nicht zu Ende. Von Rostock aus hatten wir eine super entspannte und angenehme 6-Stunden Überfahrt nach Trelleborg in Schweden. In der Gegend um Trelleborg verbrachte wir die ersten Tage an Seen und in Buchenwäldern. Wir genossen die Sonne, beim Wandern durch die schwedische Landidyll und erlebten bereits unser erstes tierisches Abenteuer. An einem Schlafplatz am See hörten wir, kurz nachdem wir geparkt haben, ein jämmerliches Mauzen aus dem Gebüsch. Wir dachten, die Katze sei in Not geraten, weil ihr kläglicher Hilferuf nicht zu überhören war und suchten den Uferbereich ab, in der Annahme sie ist ins Wasser gerutscht und kommt selbstständig nicht mehr hinaus. Aber wir fanden ein putzmunteres kleines Katzenbaby, welches uns mit großen blauen hilfesuchenden Augen anstarrte. Weit und breit war kein Haus in Sicht und auch keine Katzenmama ließ sich blicken. Somit war uns schnell klar, das Kleine wurde vermutlich ausgesetzt und braucht dringend Hilfe. Am nächsten Morgen fanden wir es immer noch mutterseelenallein, im Gebüsch jämmerlich schreiend, vor. Wir suchten kurzerhand ein Tierheim in der Nähe raus und schnappten sie uns. Sie zeigte zwar ordentlich Gegenwehr (so ganz geheuer war ihr unsere Rettungsaktion wohl nicht), aber wir sind ja schon Profis in Sachen Tierrettung. :) Das erste Tierheim war leider schon voll, also ging es mit Dauer-Miauen weiter über schwedische Landstraßen zum nächsten Tierheim. Hier hatten wir mehr Glück und der kleine Wurm wurde dort aufgenommen. Wir hoffen er findet bald ein liebevolles Zuhause und sind froh, so Gehandelt zu haben. In den darauffolgenden Tag bekamen wir dann großen Besuch. Marcus´s Papa und seine Frau sind ebenfalls, mit ihrem großen Wohnmobil Hugo, nach Schweden übergesetzt und zusammen wollten wir ein paar Kilometer fahren. Wir verbrachten schöne Tage gemeinsam am See und hatten viel Spaß beim Paddeln mit Kanu und Stand-Up. Wir besuchten Helsingborg und schleckten unser erstes, super leckeres schwedischen Softeis für dieses Jahr. Abends genossen wir bei Spielen und Wein die Ruhe am See. Am Meer verbrachten wir den Tag mit Angeln und Faulenzen und mussten dann abends doch in der Pizzeria einkehren, weil uns ein Angelglück leider verwehrt blieb. Nach vier schönen gemeinsamen Tagen verabschiedeten die zwei sich mit ihrem großen Hugo leider bereits schon von uns, denn ihr Weg führte sie weiter nach Norwegen. Für uns ging es zu einem besonderen Highlight unserer Schwedenreise, den Autofriedhof in Bästnäs. Mitten im Nirgendwo liegt diese kleine Sehenswürdigkeit und wir konnten es selbst nicht glauben, bis wir es mit eigenen Augen gesehen haben. Mindestens 1000 alte Autos mit Baujahr bis Mitte der 80er Jahre und darunter so einige Schätze, liegen verstreut im Wald und rosten vor sich hin. Die Natur holt sich seinen Lebensraum zurück und so ergibt die Mischung aus altem Blech und grüner Natur ein ganz bezauberndes Bild. So wächst ein Baum mitten aus dem Fußpedalraum quer durchs Cockpit und bahnt sich durch die Windschutzscheibe seinen Weg gen Licht. Moose und Flechte setzen sich überall ab und alles lädt dazu ein, tausende Bilder zu knipsen. Fasziniert spazierten wir durch den Wald und bestaunten die alten Autos, welche teilweise kaum noch zu erkennen waren. Früher war dies eine Autowerkstatt, welche sich ihrer dichten Lage zur norwegischen Grenze zu Nutzen wusste. Um Zolle und Importgebühren zu sparen, wurden hier die Autos auseinander gebaut, um die Teile dann einzeln über die Grenze zu tragen und sie dann auf norwegischer Seite wieder zusammenzusetzen. Die Werkstatt gibt es schon lange nicht mehr, aber die Autos blieben und so entstand dieser irre Autofriedhof mitten im Wald. Weiter ging es für uns dann Richtung Norden und dabei „hoppen" wir gerade von See zu See, denn davon gibt es hier in Schweden abertausende. Uns gefällt es hier richtig gut, wir genießen den schwedischen Sommer, die Stille und Abgeschiedenheit. Gestern haben wir eine traumhafte Kanutour gemacht und auf einer der vielen kleinen Felseninseln ein Picknick mit Badespaß eingelegt. Diese wilde Natur mit ihren riesigen Nadelwäldern und kristallklaren Seen stimmt uns glücklich. Marcus sitzt gerade wieder auf dem Kanu und versucht Abendbrot zu fischen, aber darauf verlasse ich mich lieber nicht. :) Heute Abend am Lagerfeuer planen wir dann unsere weiteren Ziele. Also weiter geht die wilde Fahrt…
@Tänna






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