Ein wahnsinnig anstrengender Tag liegt hinter uns. Völlig kaputt und mit hängenden Augenlidern schreiben wir diese Zeilen an euch. Aber sie sind wichtig und müssen raus in die Welt… Daher erstmal von vorne:
Das Drama begann gestern Nachmittag, beim Eintreffen auf unserem auserkorenen Schlafplatz. Nach einem tollen Tag in Monemvasia, haben wir uns für die Nacht, einen 25 km entfernten Stellplatz, an einem kleinen Hafen ausgesucht. Schon beim abbiegen zum Hafen kam uns freudestrahlend mit wedelnden Schwanz eine Hund hinterhergelaufen. Sofort sahen wir, dass dieser nur noch Haut und Knochen war und auf der Straße lebt. Wir stiegen aus, um sofort die Hündin mit Futter zu versorgen und dann plötzlich, kam eine winzig kleine Fellnase aus dem Gebüsch gekrochen. Die Hündin war nicht alleine, sondern hatte anscheinend Welpen. Wir schaute uns etwas um und was wir dann entdecken mussten, trieb uns fast die Tränen in die Augen. Auf einem verlassenen Grundstück purzelten nicht ein, nicht zwei, nein mindestens 10 winzig kleine Welpen umher. Die Kleinen zitterten vor Kälte und halb verhungert, so dürr waren sie. Mehr tot als lebendig, irrten sie im nassen Gras umher und schrieen vor Hunger nach der Mutter. Diese war jedoch so dünn und am Ende ihrer Kräfte, dass es ihr nicht möglich war die Kleinen zu versorgen. Schnell war uns klar, wir müssen etwas tun. Die Gegend war gottverlassen, weit und bereit kein bewohntes Haus oder Menschen von denen sie auf Nahrung hoffen können. Wenn wir nicht handeln, werden alle nicht mehr lange leben, dies war deutlich. Wir versuchten, so gut es möglich war, „erste Hilfe“ zu leisten und gaben allen reichlich Futter. Alle schlangen dieses wie die Irren herunter, es war ein schrecklicher Anblick- noch nie haben wir so hungrige Hunde gesehen. Sofort fingen wir an, das Internet und Facebook zu durchforsten und Hilfeschreiben an die griechischen Organisationen zu verfassen. Die Welpen und die Mutter mussten hier so schnell wie möglich weg. Es war zu nass und zu kalt für die Kleinen und es fehlte an Nahrung. Bis spät in die Nacht schrieben und telefonierten wir, aber es wollte sich keine Lösung finden lassen. Viele antworteten überhaupt nicht, einige waren zu weit entfernt um zu helfen, andere einfach überfüllt und es fehlte an Geld, Medikamenten und Futter. Keiner hatte die Kapazitäten für unsere Rasselbande übrig und verwiesen uns weiter an andere Organisationen. Nach einer schlaflosen, stürmischen, verregneten Nacht mit tausenden Gedanken (Wie können wir helfen? Was können wir noch tun? Was machen wir wenn wir keine Hilfe finden?) machten wir uns in aller frühe sofort weiter an die Arbeit. Weiterfahren? Niemals!!! Das war uns klar, wir bleiben bis wir die Kleinen untergebracht haben. Also versorgten wir erstmal alle am nächsten Morgen. Wir hatten schon Angst, dass einige die Nacht nicht überlebt haben, aber die Kleinen sind tapfer und haben Lebenswillen. Wir setzten uns wieder in unsere „Komandozentrale“, in welche der Bulli kurzerhand umfunktioniert wurde und tippten uns die Finger wund. Dann endlich entwickelte sich durch mehrere Kontakte, ein für uns hilfreicher Hinweis auf eine Tierschützerin, welche in Monemvasia ein ehrenamtliches Tierheim führt. Wir sollten alle dort hinbringen, aber wie?! Dies ging es nun als nächstes zu lösen. Wir waren schon drauf und dran alle in den Bus zu stapeln, aber dann schreib uns eine Schweizer Tierfreundin, welche in der Nähe wohnt und einen Anhänger zur Verfügung stellen konnte. Die Chance ergriffen wir sofort beim Schopfe und fuhren los. Margrit, eine sehr nette ältere Dame, hat selbst 5 Hunde, mehrere Pflegehunde und 35 Katzen von griechischen Straßen geholt. Sie war sofort bereit uns zu unterstützen und gab uns Futter, Transportboxen, Leinen, Halsband, den Anhänger und die wichtige Wegbeschreibung zum Tierheim. Mit Anhänger fuhren wir wieder zurück zum Hafen, wo unsere kleinen Schützlinge schon neugierig warteten. Nun mussten wir es schaffen alle einzufangen und auf den Hänger zu bekommen. Bei den kleinen ging das noch ganz gut, aber die Mutter war unglaublich scheu. Bei ihr hatte sie noch ihre Schwester, welche wir ebenfalls einfangen konnten, aber die Mutter wollte sich einfach nicht greifen lassen und verschwand. Also mussten wir leider ohne sie zum Tierheim aufbrechen und konnte nur die 11 Welpen und deren Tante mitnehmen. Über Berg und Tal fanden wir dann nach mehreren Telefonaten das Tierheim, irgendwo im nirgendwo im Hinterland gelegen. Überglücklich einen sicheren Platz für die Kleinen gefunden zu haben, setzten wir sie in ihren Zwinger. Die Chefin des Tierheims, Soula, hofft, dass sie ganz bald ein Zuhause finden kann. Sie steht regelmäßig in Kontakt mit Organisationen in Holland/ Deutschland und vermittelt dort die meisten Hunde hin, weil sie in Griechenland keine Chance haben. Niemand will sie hier und meist wartet der grausame Tod durch Giftköder auf sie. Sie führte uns auf dem Gelände umher, welches gerade neu gebaut wurde und auch hier fehlt es an allen Enden. Aber die Hunde haben einen trockenen, sicheren Ort und bekommen Nahrung. Sie macht einen wahnsinnigen Job und wir sind zutiefst beeindruckt von ihrem Arrangement für den Tierschutz. Wir haben sofort sämtliches Bargeld, welches wir zur Verfügung hatten, gespendet. Wir hoffen so sehr, dass unsere Babys überleben werden und bald ein warmes Körbchen finden mit einen Menschen der ihnen viel Liebe schenkt. Die Hölle auf Erden mussten die Kleine durchmachen und wir sind heilfroh, Hilfe in letzte Sekunde leisten zu können, um ihnen zu zeigen, dass nicht alle Menschen grausam sind. Wir verabschiedeten uns von den Kleinen und ihrer Tante und machten uns wieder auf den Weg den Hänger zurückzubringen. Dann kauften wir noch weiteres Futter, um damit die Mutter, welche am Hafen geblieben ist für die nächsten Tage zu versorgen. Dabei mussten wir leider verstellen, dass noch ein Welpe bei ihr ist und es damit 12 waren. Der Kleine hat aber bei ihr Milch getrunken und sie hat nun ausreichen Futter für die nächsten Tage dort. Denn lange soll sie dort auch nicht mehr verbringen. Soula hat uns zugesagt, sie in den nächsten Tagen mittels einem Schlafmittel einzufangen, da es unheimlich wichtig ist, dass sie kastriert wird, damit nicht bald wieder Welpen unterwegs sind. Unsere Schweizerin wird morgen nach den zwei schauen und hat versprochen sich bis dahin um sie zu kümmern. Wir hoffen sehr, dass auch ihre Geschichte ein glückliches Ende nehmen wird. Wir bleiben auf jeden Fall dran und haben soweit alles uns Mögliche getan, um den Hundeseelen ein besseres Leben zu ermöglichen. Es fühlt sich sehr gut an etwas unternommen und auch Erfolg damit gehabt zu haben. Es hat heute wieder gezeigt, dass man zusammen etwas erreichen kann und es sich lohnt zu handeln und nicht wegzuschauen. Man kann etwas verändern, wenn man sich stark macht. Wir haben den Kleinen heute eine Stimme und eine Chance gegeben und möchten nun auch an euch appellieren! Vielleicht ist in dem ein oder andern Weihnachtsbeutel noch ein Taler übrig, um unsere Kleinen und dem Tierheim in dem sie nun leben zu helfen. Wir möchten Soula gerne weiterhin unterstützen und würden uns über eine Spende von euch freuen. Das Geld geht hundertprozentig in gute Hände und jeder Euro hilft ungemein weiter. Gebt euch einen Rück, das Jahr mit einer gute Tat abzuschließen und lasst uns gemeinsam die Welt ein wenig besser machen. Wir werden die Spenden sammeln und sie dann direkt an Soula weiterleiten. Oder möchte jemand von euch einer Fellnase ein Zuhause geben? Kontaktiert uns gerne und wir vermitteln dann weiter.
Wir wissen, wir können nicht allen helfen, aber heute haben wir 14 Fellnasen eine reelle Chance auf ein besseres Leben gegeben!
Spendenkonto:
Kristina Thäger,
IBAN: DE06 1203 0000 1031 5890 11
Bank : DKB Bank
Betreff: Fellnasen Hilfe
PayPal:
@Tänna
Commenti