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Im Land der T3 Bullis…

Autorenbild: WeltenbummlerWeltenbummler

Sagenhafte 67 angemeldete und 37 abgemeldete T3 Bullis haben wir auf unserer einwöchigen Rundreise durch Bosnien und Herzegowina gezählt. Wahnsinn! Wir hätten nie gedacht, dass noch so viele Brüder und Schwestern von unserem Bulli auf den Straßen unterwegs sind, aber hier prägen sie so sehr das Bild, dass wir gar nicht aufgefallen sind unter all den alten Autos. Denn ebenso scheinen jegliche Golf I und II in Bosnien weiter ihre Kilometer zu laufen. Marcus war jedenfalls im Ersatzteilparadies angekommen und so musste natürlich in fast jedem am Straßenrand lieblos liegen gelassenen T3 Leiche ein Blick hineingeworfen werden, ob nicht noch das ein oder andere Teil zu gebrauchen ist. Und natürlich wurden er fündig! ;) Aber nicht nur die Autos waren eine Überraschung für uns in Bosnien + Herzegowina. Kaum über die Grenze gefahren, spürten wir sofort die Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Menschen. Da wir uns in einem Land befinden, welches nicht Mitglied der Europäischen Union ist, mussten wir als erstes ein Handygeschäft ansteuern, um uns eine Sim-Karte für Telefonie und Internet besorgen. Gesagt getan, versuchten wir unser Glück im ersten Laden und wurden sofort fündig. Die nette Verkäuferin versuchte Marcus mehr mit Händen und Füßen zu erklären, was wir nun tun müssen, um die Karte zu aktivieren. Leider war alles dann doch komplizierter als gedacht. Nach einer Stunde haben sich mindesten 6 Verkäuferinnen um Marcus versammelt und mit seinem Handy gekämpft. Ein Telefonat mit dem Kundenservice später, welcher für uns von den Verkäufern übernommen wurde, hat es dann endlich geklappt. Solch eine Hilfsbereitschaft ist nicht selbstverständlich und war für uns ein tolles Wilkommenserlebnis. Dieser erste Eindruck blieb die gesamte Reise über bestehen. Straßenverkäufer begrüßten uns in ihrem Land und freuten sich über Touristen. Menschen lächelten uns an und man fühlte sich einfach wohl. Landschaftlich hat uns das Land ebenfalls sehr beeindruckt. Wir fuhren von der kroatischen Küsten gen Nord / Osten bis Sarajevo. Die Straßen, welche in einem überraschend guten Zustand waren, schlängelten sich durch imposante Schluchten und Canyons, vorbei an schroffe Felsen und Berge. Wir besuchten einige Nationalparks, mit bezaubernden Wasserfällen, welche den Plitvitscher Seen in Kroatien ähneln. Nur sind diese viel weniger besucht und der Eintritt kaum nennenswert. Wir fuhren durch Europas letzten Urwald, welcher Wölfe, Bären und viele weitere Tiere beheimatet und besuchten alte Burgen und Städte. Das Blätterwerk, der riesigen Laubbäume, färbt sich auch hier kunterbunt und wir haben die herbstliche Stimmung sehr genossen. Die Landschaft von Bosnien und Herzegowina ist geprägt von kleinen Dörfern, welche umgeben sind von saftigen grünen Wiesen und Bergen. Die Natur ist sehr urig, unberührt und ursprünglich. Sie hat von den Folgen des Krieges „profitiert". So sind ganze Landstriche unbewohnt, weil die geflüchteten Menschen nicht zurückgekommen sind oder es dort nicht mehr lebenswert ist, aufgrund fehlender Industrie und Arbeitsmöglichkeiten. In einigen Regionen besteht weiterhin Minengefahr, so dass es nicht empfohlen wird, auf eigene Faust wandern zu gehen. Die Spuren des Krieges sind auch für uns allgegenwärtig gewesen und es ist ein komisches Gefühl an Häusern vorbeizugehen, an welchen Einschusslöcher oder Granateneinschläge zu sehen sind. Überall sieht man Mahnmäler und das Land gedenkt seiner Opfer. In Sarajevo, die Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas, in welcher der Krieg besonders gewütet hat, sind viele Plätze gekennzeichnet, an denen Menschen gestorben sind. Auch uns hat die Geschichte des Bürgerkriegs beschäftigt und wir haben viel gelernt über diesen Jugoslawienkonflikt durch unsere Reise. Dennoch sollte man auch einen zweiten Blick auf das Land werfen. Wir waren begeistert von der kulturellen Vielfältigkeit und dem orientalischen Flair, welcher durch die unterschiedlichen Religionen geprägt ist. So reihen sich katholische und orthodoxe Kirchen, an islamische Moscheen und sorgen damit für ein ganz besonderes Stadtbild. In der Stadt Mostar haben wir uns beim Städtebummel wie in Klein-Jerusalem gefühlt und es war super spannend durch die osmanische Altstadt Sarajevos zu schlendern. So viel unbekannte Kultur in einem Land, von welchem wir nicht viel wussten. Dies hat sich mit unsere Reise deutlich geändert und wir sind froh diesen „Abstecher“ gemacht zu haben. Bosnien und Herzegowina hat uns dazu gebracht mehr über die Geschichte wissen zu wollen und Dankbarkeit zu empfinden, für den Frieden in dem wir leben, welcher uns erst solche Abenteuer wie unseres ermöglicht.


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