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Nochmal Glück gehabt…

Autorenbild: WeltenbummlerWeltenbummler

Mit mulmigen Gefühl, nicht wissend, inwieweit unser Bulli kaputt ist bzw. was genau das Problem ist, fuhren wir nach Santiago de Compostela. Hier haben wir uns am Sonntag die berühmte Pilgerstadt Spaniens angeschaut und die schöne, imposante Kathedrale von außen und innen bestaunt. Viele Pilgerer fanden sich auf dem großen Platz vor der Kathedrale ein, überglücklich das heilige Ziel erreicht zu haben. Mit extra abgeholtem göttlichen Beistand, ging es am nächsten Morgen dann erneut zur Werkstatt. Wir sind im Internet auf diese gestoßen, weil der Besitzer ebenfalls T3 Fahrer sein soll. Dies war für uns eine gute Voraussetzung, um ein fachmännisches Urteil zu bekommen, was unserem geliebten und treuen Begleiter den fehlte. Es dauerte nicht lange und ein Mechaniker machte sich sofort auf Fehlersuche. Da er leider kein Englisch konnte und wir kein Spanisch, musste die Kommunikation via Hände, Füße und Übersetzungsapp reichen. Er machte eine Probefahrt, sehr gutes Zeichen dafür, dass er etwas von T3 Autos versteht war, dass er wusste, wie der Erste- und der Rückwärtsgang eingelegt wird, sowie für den Blick in den Motor, direkt zum Kofferraum gegangen ist. Nach kurzer Fahrt und Prüfblick in den Motor, war für ihn schnell der Übeltäter gefunden und lokalisiert. Wir rechneten bereits mit dem schlimmsten…Getriebe, Kupplung und all solche Horrorwörter schwirrten uns die letzten Tage durch den Kopf. Aber nein, das war es alles nicht. Lediglich der Keilriemen war der Verursacher des übel klingenden Geräusches. Wir waren überglücklich und wir sind uns sicher, dass der Mechaniker unsere tausend Steine, die vom Herzen gepurzelt sind, gehört hat. Keine 30 Minuten später waren wir schon wieder on the road, ohne nervige Geräusche, aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Der weitere Weg sollte uns ans „Ende der Welt“ und dem eigentlichen Ende des Pilgerweges, zum Cabo de Fisterra führen. Hier genossen wir ein herrliches Picknick mit Blick nach Amerika und begutachteten die am Leuchtturmzaun angebrachten Glücksbringer oder verbrannten Wanderschuhreste, welche Pilgerer hier zurücklassen. Bei sehr stürmischem Wind bahnten wir uns unseren Weg entlang des wilden, rauen und wunderschönen Küstenabschnitts Rias Altas. Vorbei an schwindelerregend hohen Klippen, grünen Wäldern und wilden Pferden, fuhren wir nach San Andres und spazierten durchs süße kleine Klippendorf. Die Fahrt war zwar ein Umweg, aber wieder absolut lohnenswert und jeder Aussichtspunkt auf das weite Meer, brachte uns zum staunen. Nordspanien ist ganz anders als Südspanien, aber nicht minder schön. Hier ist es wunderbar grün, fruchtig üppige Natur soweit das Auge blicken kann, mit sanften Hügeln auf denen Almkühe grasen und im Hintergrund ragen die schneeweißen Gipfel der Picos de Europa empor. Genau dorthin wollten wir. Wir hatten mal wieder große Lust die Wanderschuhe zu schnüren und was bot sich da mehr an, als eines der schönsten Wanderparadiese Spaniens einen Besuch abzustatten. Ziel war die beliebte Schluchtenwanderung Garganta-del-Cares. Schon die Fahrt zum Startpunkt war atemberaubend schön. Die imposanten Kalksteinmassive beeindruckten mit gezackten, tief zerklüfteten Bergen und satten grünen Wiesen mit Almhütten. Wir fühlten uns als seinen wir in Österreich oder Bayern. Nur wenige Kilometer von der Küste bekommt man so schnell eine andere Landschaft zu Gesicht und diese Vielfältigkeit gefiel uns hier in Nordspanien besonders gut. Die Wanderung war unvergesslich schön. Der gut ausgebaute Wanderweg führte direkt durch die Schlucht, welche von massiven Felswänden und gigantischen Berghängen eingerahmt wurde. Wir fühlten uns wie Zwerge in dieser wahnsinnigen alpinen Bergkulisse. Die Sonne strahlte auf uns herab und wir sogen diese wunderbare Naturlandschaft in uns auf, während wir die Ziegen dabei beobachteten, wie sie elegant und waghalsig die steilen Felswände erklommen. Unglaublich und man zittert richtig mit, wenn eine wieder ins schwanken kommt. Da es Nachts doch noch sehr frisch ist auf diesen Höhen, fuhren wir, überglücklich und mit straffen Waden, zurück an die Küste. Denn diese hat hier auch so einiges zu bieten. Ganz anderes als bisher gesehen, ist die Küste Nordspaniens viel steiniger, rauer und zerklüfteter als im restlichen Land. Dadurch ergeben sich wunderschöne Steinformationen, wie am Strand der Kathedralen oder natürliche Geysire. Hier wird durch ein unterirdisches Loch Wasser ans Land empor gestoßen. Wir fanden einsame Plätze am Meer und lauschten dem Grölen des Windes, welcher entsteht, wenn die Luft durch die Löcher von den Wellen gepresst wird. Ein weiteres großes Highlight erwartete uns dann in Altamira. Hier wurden 1879 die spektakulärsten prähistorischen Malereien Spaniens in einer Höhle entdeckt. Die prächtigen Gemälde von Bisons, Pferden und anderen Tieren sind weltberühmt und bis zu 35 000 Jahre alt. Da der Besucheransturm seit Jahren zu hoch war und die wertvolle Malerei dadurch geschädigt werden könnte, wurde die Höhle 2002 geschlossen und eine nachgebildete Höhle in einem Museum vor Ort errichtet. Dieses besuchten wir und waren doch beeindruckt, wie gut und mühevoll die Höhle nachgebildet wurde und bestaunten die Gemälde. Vorgestern haben wir dann die, als nicht sonderlich reizvoll beschriebene Stadt Bilbao besucht. Wir mussten feststellen, dass nicht alles stimmt was in einem Reiseführer steht. :) Uns gefiel Bilbao nämlich sehr gut und wir waren froh uns für ein Besuch entschieden zu haben. Zwar war die Stadt am Samstag mächtig voll mit Menschen, aber die entspannte spanische Atmosphäre, welche wir wohl sehr vermissen werden, machte es zu einem gelungenen Ausflug. Unser Städtebummel führte uns durch die schäbig, schöne Altstadt vorbei an etlichen Tapas Bars (oder wie es hier im Baskenland heißt: Pintox Bars), bis es dann entlang der Flusspromenade zum weltberühmten, markanten Guggenheim Museum ging und durch die Neustadt zurück zum Bulli. Da wir uns nicht so richtig von Spanien trennen können und ab Mitte nächster Woche eine Regenfront auf uns zu kommt (ihhhhh.. wir hatten bestimmt seit einem Monat keinen Regen), haben wir kurzerhand den Kühlschrank mit spanischen Leckereien vollgemacht und einen ausgiebigen 25 Grad Strand-Sonntag eingelegt. Gekrönt wurde dieser von selbstgemachten Erdbeer- Tartelettes. Na gut, nur faulenzen konnten wir beide unruhigen Hühner dann doch nicht und so haben wir vormittags noch eine kleine Küstenwanderung unternommen. Die Kalorien müssen ja auch abgelaufen werden. Heute werden wir wohl den letzten Tag in Spanien verbringen und San Sebastian besuchen. Wir sind jetzt schon traurig uns von diesem einzigartigen, vielfältigen, sonnigen Land mit seinen temperamentvollen, entspannten Einheimischen zu verabschieden. Spanien, wir vermissen dich jetzt schon!


@Tänna


Hard-Facts:

> bisher gesehene T3-Bullis: 200 (davon 27 in Spanien)

> gelesene Bücher: 10

> Nächte auf einen Campingplatz: 12

> Tage an denen Marcus einen Zopf getragen hat: 1

> Tage on the road : 243 (8 Monate)

> aktueller Erdbeerkurs : 0,79 Cent/ kg

> gefahrene Kilometer: 25 407 km

> Werkstattbesuche: 8



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