Nachdem wir die schöne estnische Insel Saaremaa verlassen haben, wurde es uns dann doch zu ungemütlich, sodass wir uns entschlossen, ganz spontan für zwei Tage, ein kleines Apartment in Pärnu zu mieten. Die Wohnung lag im dritten Stock eines Plattenbaus, aber dafür nur 300 m von der Ostsee entfernt und sie hatte ein Heizung. :) Zwei Tage genossen wir die Annehmlichkeiten einer Küche, Waschmaschine und Badezimmer, während es draußen bei 4 Grad regnete. Mit frisch aufgeladenen (maschinellen und menschlichen) Akkus, ging es dann weiter durch Estland. Das Wetter wurde mit jedem Tag etwas wärmer. Der graue Himmel und der Regen blieben leider treuer Begleiter. Wir besuchten dennoch einige Nationalparks und wanderten durch die besondere herbstliche Moorlandschaft. Immer den rutschigen Holzbohlenwegen entlang, vorbei an tiefschwarzen Seen, Massen an Pilzen, bunten Birkenwäldern, duftenden Nadelwäldern, Biberbauten und typisch mooriger Heide. Trotz Schmuddelwetter waren diese Stunden in der Natur wieder eine pures Vergnügen. Nemo hat nun auch einen gelben Friesenerz- Regenanzug, sodass auch er aus dem Bulli gelockt werden konnte. Unsere letzte Stadt in Estland war Tartu. Eine kleine hübsche Studentenstadt, durch welche wir einen schönen Herbstspaziergang unternahmen. Dann ging es über die Grenze, zu unserem zweiten baltischen Land: Lettland. Auch hier stand als erstes wieder ein Besuch im Nationalpark auf dem Programm. Drei Tage verbachten wir im Gauja Nationalpark und unternahmen verschiedenen Touren. Von Wanderungen zu roten Klippen, bizarren Sandsteinformationen, Burgen, Schlössern bis zu hübschen Städte wie Cesis oder Lettlands berühmter Riesenhöhle, war alles dabei. Uns hat es dort besonders gut gefallen und wir freuten uns über den gelungenen Start im 26. Reiseland. Als nächstes ging es dann auf zur Hauptstadt Riga. Wir fanden einen super zentral gelegenen, bewachten Parkplatz mit Toiletten und W-Lan und blieben gleich zwei Tage. Riga hat uns ausgesprochen gut gefallen, die Mischung aus Stadt und Natur war wunderschön und super praktisch für uns. So genossen die Hunde die ausgedehnten Spaziergänge durch die großen Parkanlagen entlang des Flusses und wir konnten uns dafür alleine ins Städtegetümmel werfen, während die Wauzis friedlich im Bulli schliefen. Die hübsche Altstadt mit ihren historischen Gebäuden und kleinen Gassen hat viel Spaß gemacht entdeckt zu werden. Das berühmte Schwarzhäupterhaus war wunderschön und natürlich durfte auch ein Besuch an der Stelle nicht fehlen, an welcher der erste Weihnachtsbaum der Welt stand. Abends schlenderten wir durch die Stadt im Lichtermeer und gönnten uns ein super leckeres Falafelabendbort. Am nächsten Tag besuchten wir alle vier das imposante Jugendstilviertel der Stadt und machten uns danach auf den Weg zum riesigen Zentralmarkt. Wir stöberten durch nicht enden wollenden Marktstände und dabei auch durch die kulinarische Küche Lettlands. Dabei fühlten uns doch so oft an die Heimat erinnert. Bei Roggenbort, Soljanka, Letscho, Gewürzgurken, Käsekuchen und Co. auch kein Wunder. Nun haben wir Riga wieder seit zwei Tagen verlassen und sind mittlerweile am Kap Kolka angekommen. Hier trifft die Ostsee auf die Wassermassen der Rigaer Bucht und demonstrieren dabei ihre unbändige Gewalt. Es kommt wieder das „am Ende der Welt“ Gefühl auf und wir genossen einen lange Spaziergang am herrlich lange weißen Strand. Ringsum ist ein tundraähnlicher Nadelwald und die zieg umgestürzten Bäume am Strand durch einen schlimmen Sturm 2005, zeigen erneut wie stürmisch es hier werden kann. Auch im Meer sollen Unmengen an gesunkenen Schiffen liegen, welche verdeutlichen, wie gefährlich dieses wellenumtoste Kap ist. Für uns geht es nun immer weiter an der Ostsee die Westküste Lettlands runter, bis dann auch schon das letzte baltische Land auf uns wartet.
The one and only „Hard Fact“:
> gesehene T3 Bullis: 349 (davon 4 in Estland)
@Tänna
Commentaires