Vor 75 Jahren landeten die Alliierten Truppen an der Normandie- Küste Frankreichs und leiteten damit das Ende der Deutschen Besatzung ein. Am 06.Juni 1944, welcher als Tag X in die Geschichte einging, strandeten die Landungsboote der Soldaten an Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword Beach und verwandelten sie zu einem Blutbad. Diese geschichtsträchtigen Orte besuchten wir letzte Woche gemeinsam mit meinen Eltern und deren Freunden. Dabei besuchten wir mehrere Soldatenfriedhöfe und waren betrübt über die unfassbare Anzahl an Gräbern. Über 200 000 Menschen auf beiden Seiten verloren in dieser Schlacht ihr Leben. Bedrückend reihen sich Name an Name, an den unzähligen Gedenktafeln und Gräbern entlang der Landungsstrände. Sie erinnern an die Gefallenen und mahnen, dass es nie wieder soweit kommen darf. Das Museum in Bayeux, welches wir besuchten, hat uns interessante Zusatzinformationen geliefert und wiedermal stellen wir fest, wie lehrreich unsere Reise auch sein kann, wenn man Geschichte so hautnah erlebt.
Die gemeinsame Zeit mit meinen Eltern genossen wir sehr. Die Wiedersehensfreude war groß und gemeinsam verbrachten wir schöne Tage in unserem „riesigen Chateau“ in Reville. Highlight war ein Besuch im Fischrestaurant am Hafen. Hier wird serviert was morgens noch im Meer war und Marcus ließ sich seinen Meeresfrüchteteller mit Austern, Schnecken, Langusten und Co. sehr schmecken. Aber auch so wurden wir kulinarisch bestens versorgt, mit Leckerein aus der Heimat. Unser Vorratsschrank platzt wieder aus allen Nähten. Nochmals herzlichen Dank dafür. Nach 4 schönen Tagen hieß es dann leider wieder Abschied nehmen, denn wir haben noch eine Fähre zu bekommen. Vorher ging es jedoch zum Tierarzt, um die, für die Einreise nach Großbritannien erforderliche, Bandwurmbehandlung für die Hunde, zu bekommen. Das lief alles problemlos und die Stempel sind im Pass. Nun kann es also losgehen. Entlang der Kalksteinküste Frankreichs fuhren wir weiter gen Norden bis Calais. Dabei legten wir mehrere Stopps ein und erwanderten den wunderschönen Küstenabschnitt mit seinen imposanten Klippen. Heute erspähten wir über den Ärmelkanal dann endlich britisches Festland und konnten schonmal einen ersten Blick auf die Kalksteinfelsen von Dover werfen. Morgen stehen wir dann auf der anderen Seite. Die Vorfreude ist riesig. Marcus übt schonmal linksfahren, aber das wird schon… ;). Der nächste Bericht kommt dann also von der Insel. Jetzt heißt es nun auch schon wieder „Au revoir Frankreich“- unser kleines Überraschungspaket. Nie hätten wir damit gerechnet, uns so wohl hier zu fühlen. Frankreich hat uns mit jedem Tag mehr gefallen. Es ist nicht so wie Spanien oder Griechenland, was sofort zeigt was es kann und wer es ist. Frankreich ist eher bescheiden und offenbart mit jedem Tag mehr seiner Schönheit. Ein wunderbar entspanntes und einfaches Reiseland, mit herzlichen Menschen, unglaublich leckerem Käse und verführerischem Wein. Wir haben uns unheimlich wohl gefühlt und sind uns sicher Frankreich ist eine Reise wert.
@Tänna
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